Werbung Im ersten Teil meines Beitrages über die Region Ritten im schönen Südtirol hatte ich Euch schon einige Ausflugstipps und das wunderschöne Hotel am Hang vorgestellt, in welchem wir gewohnt haben.
Da wir aber in der Region auch so gut gegessen haben, musste ich für die Kulinarik noch einen zweiten Teil schreiben, um Euch mit einigen Restaurantempfehlungen zu versorgen. Denn natürlich ist die Küche Südtirols wirklich außerordentlich gut.
Auf dem Ritten könnt Ihr wirklich hervorragend essen. Egal ob Ihr gut bürgerlich, regional oder die Gourmetküche probieren wollt – Ihr findet in der Tat zahlreiche gute Restaurants.
Weiterhin kann man in Südtirol auch wirklich guten Wein genießen. Besonders für mich als passionierten Weißweintrinker ein Traum. Der Gewürztraminer hatte es mir besonders angetan und im Auto gen Heimat sind natürlich ein paar Flaschen des edlen Tropfens (neben noch vielen weiteren Leckereien) mit nach Hause gekommen.
Restaurant 1908 im Parkhotel Holzner
Das kulinarische Highlight unseres Besuchs (besser gesagt, dass kulinarische Highlight seit einiger Zeit) war definitiv der Besuch im Restaurant 1908 im schönen Parkhotel Holzner in Oberbozen.
Wir haben an dem schönen Abend ein wunderbares mehrgängiges Menü mit Weinbegleitung genossen – inkulsive Wagyu-Rind aus der Region, über welches ich später nochmals etwas schreibe. Das 1908 ist in der Tat ein besonders Restaurant. Sehr vielfältig, tolle Kombinationen und natürlich war die Optik der Gerichte ein wahrer Hingucker.
Das Restaurant verwendet nur die besten (regionalen) Zutaten. Großes Kompliment an Küchenchef Stefan (der die köstlichen Kreationen immer auf einem großen Tablett zu uns brachte).
- JAKOBSMUSCHEL / Erbse, Yuzu, Rindermark
- SPINATRAVIOLI / Radieschen, Hefe, Muskatnuss
- WILDLACHS / Saubohnen, Kokos, Tapioca
- WAGYU-RIND / Pastinake, Alexanders, Bärlauch
- RHABARBER / Rosa Pfeffer, Zitronenthymian, Ricotta
Oben aufgeführtes Menü, waren meine 5-Gänge. Dazwischen gab es aber noch weitere Gänge und nach mehr als 3 Stunden haben wir satt und sehr zufriedenen gerade noch die letzte Schmalspurbahn zu unserem Hotel erreicht.
Das kreative Essen, die Weinbegleitung und natürlich der überaus nette und zuvorkommende Service haben den Abend wirklich zu etwas sehr Besonderem gemacht. Danke liebes 1908 Team.
Wagyu-Rind vom Oberweidacherhof aus Südtirol
Bereits im Vorfeld hatte ich mich auf das Probieren des Wagyu-Rinds gefreut. Oben im 4. und 5. Bild könnt Ihr die zwei Gänge sehen, welche im Restaurant 1908 mit dem Wagyu-Rind für uns zubereitet worden sind (stehen normalerweise nicht auf der Karte).
Stefan Rottensteiner, ein Jungbauer aus der Region, züchtet auf dem Oberweidacherhof diese seltene japanische Rinderrasse. Besonders mutig fand ich, dass er mit knapp 20 beschloss den reinen Milchbetrieb des Hofes aufzugeben und stattdessen mit der Zucht von Wagyu-Rindern zu beginnen.
Das Besondere an Wagyufleisch ist, dass die Rinder deutlich mehr Fett zwischen ihren Muskelfasern einlagern können als andere Rassen. Genau das macht das Fleisch so zart und geschmackvoll. Es enthält einen hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren und ist dadurch besonders wertvoll.
Die Rinder bewegen sich tagtäglich auf der Weide und erhalten größtenteils Almheu als Nahrung. Etwa 2 Rinder pro Monat werden geschlachtet – die Nachfrage danach ist groß. Zirka 80% werden als Steak verwendet, der Rest wird zu Salami, Burger, Tatar oder Carpaccio verarbeitet. Stefan verkauft sein Fleisch mittlerweile an zahlreiche Sterne-Restaurants und gehobene Gastronomiebetriebe (auch außerhalb von Südtirol).
Restaurant Pirbamer – Gourmetküche & Pizza
Gourmetküche und Pizza. Hört sich im ersten Moment etwas seltsam an, aber im Restaurant Pirbamer am Ritten funktioniert dies wunderbar. Dort gibt es für jeden Geschmack etwas, Feinschmecker und Pizza-Liebhaber sitzen an einem Tisch.
Wir haben auch hier wieder ein wunderbares mehrgängiges Menü genossen.
Kleiner Auszug aus unserem Menü:
- Felsen Oktopus aus Apulien
- Cavatelli hausgemacht: Tiefsee Garnele
- Goldbrasse aus dem Mittelmeer, gedämpft
- „Sarner“ Zicklein Rücken rosa gebraten
- Fichtensprossen Eis
Neben dem vorher erwähnten Restaurant 1908 gehört es zu den besten Restaurants am Ritten. Chefkoch Werner Unterhofer, der bereits in einigen renommierten Restaurants im Ausland gearbeitet hat, ist vor einer Weile nach Südtirol zurückgekehrt und man versucht die gehobene Küche weiter hervorzuheben.
Ich bin auf die weitere Entwicklung des Restaurants gespannt und werde bei meinem nächsten Besuch auf dem Ritten bestimmt wieder dort essen.
Pfoshof – Bauernküche am Ritten
Wenn Ihr im alpenländischen Ambiente zünftige südtiroler Spezialitäten probieren wollt, dann empfehle ich Euch unbedingt einen Besuch auf dem Pfoshof. Es war natürlich etwas ganz anderes als im 1908 zu speisen – aber ich bin ehrlich, es hat uns ebenso gut geschmeckt.
Mir hatten es ja die rote Beete-Teigtaschen und das Tris von Spinatknödel, Käseknödel und Schlutzkrapfen angetan.
Der Ausblick auf die Berge von der Terrasse war herrlich. Die Sonne schien und wir haben uns mit der Junior-Chefin über die südtiroler Küche unterhalten. Wir haben gefragt, ob sie den südtiroler Speck selber herstellen (ich hatte nämlich auf Instagram ein Foto von hängenden Schinken gesehen).
Es war keine Eigenproduktion, aber der südtiroler Speck wird nur einige Kilometer vom Restaurant von einem älteren Bauernehepaar hergestellt und geräuchert. Wir sind mit ihr dann spontan hingefahren und haben gesehen, wie der Speck abgehängt und in einem separaten Raum mitten im (Wohn)-Haus alle 2-3 Tage geräuchert wird.
Die Räucherkammer war so eng, dass wir kaum Fotos machen konnten. Der Schinken wird mit Wacholderholz insgesamt 3 Monate lang alle 2-3 Tage geräuchert. Alles reine Handarbeit von zwei älteren Herrschaften (die nebenbei natürlich noch den ganzen Hof bewirtschaften).
Auf dem Pfoshof könnt Ihr übrigens auch 4 schöne Ferienwohnungen mieten. Schaut einfach mal auf der Homepage vorbei, es ist wirklich eine ganz nette Großfamilie.
Vom Korn zum Brot: Wanderung zu einem Getreide-Bauernhof & Brotbacken
Das Tourismusbüro Ritten bietet auch verschiedenste Wanderungen an. Im Frühjahr ist es u.a. “Vom Korn zum Brot”, welche meist mittwochs stattfindet.
Man trifft sich mit Sepp, dem äußert netten Wanderführer, in Klobenstein am Bahnhof und wandert ungefähr 2 Stunden über Wald und Wiesen durch wunderbare Landschaft. Unterwegs erzählt er viel über Land und Leute und er kennt gefühlt jede Person, der man unterwegs begegnet.
Im Hotel Lichtenstern in Wolfsgruben wurde mittags eingekehrt und eine kleine Pause gemacht. Es gab köstliche, hausgemahte Schluzkrapfen (eine Art Ravioli) mit Schüttelbrot. Inklusive war der gigantische Ausblick auf schneebedeckte Berge. Das beste Eis der Region macht übrigens der Besitzer selbst.
Die Sonne schien strahlend vom Himmel und gerne hätte ich noch ein bisschen auf der schönen Außenterrasse des Hotels verweilt.
Weiter hing es dann auf den Trotnerhof, wo uns Bäcker Konrad Oberrauch schon erwartet hat. Der Bäcker, der überwiegend mit Dinkel- und Vollkornmehlen backt, erzählte uns einiges über das (auch hier in Deutschland) vorherrschende Problem, das kein Bäcker mehr Zeit für richtiges, lange gegangenes, selbstgemachtes Brot hat. Alles muss schnell und ohne lange Gare gebacken werden.
Konrad ist noch ein Bäcker der alten Schule, der ganz ohne irgendwelche Zusätze sein Brot und Brötchen backt. Er backt allerdings nur einen Tag der Woche und verkauft sein Produkte an die Einwohner und auf Märkten.
Wir waren eine wirklich nette Truppe und alle waren sehr interessiert am Brot backen.
Er backt traditionell im Steinofen ganz ohne Thermometer oder Uhr. Bei ihm läuft sozusagen alles nach Gefühl. Neben den Balancebrötchen, hat er weiterhin Brötchen mit Löwenzahn, Bärlauch und weiteren Kräutern aus seinem Kräutergarten verfeinert.
Sein Korn kommt natürlich vom eigenen Feld. Er hat sogar seit einiger Zeit eine fast 80 Jahre alte Mühle auf dem Hof, in dem er, nach sehr langem Ausprobieren zwecks Mahlgraden, mittlerweile sein ganzes Korn selber zu Mehl mahlt.
Am Ende werden die köstlichen Brötchen und das Schüttelbrot mit etwas Südtiroler Speck verkostet. Auch von den süßen Teilchen, welche er noch gebacken hat, durften wir probieren.
Ich kann die Wanderung wirklich sehr empfehlen – besonders natürlich für diejenigen die sich für´s Brotbacken interessieren.
Ritten – ein abwechslungsreiche Region in Südtirol
Uns haben die Tage auf dem Ritten ganz fantastisch gefallen. Alles hat wirklich wunderbar gepasst. Wer auch gern in Südtirol ist und bisher die Dörfer hoch über Bozen noch nie besucht hat, sollte das unbedingt nachholen.
Ich glaube, wenn man einmal in Ritten gewesen ist, dann ist man schon ein bisschen infiziert.
Vom Ritten sind wir dann noch 2 Tage nach Meran ins neu eröffnete VillaVerde Aparthotel gereist und haben uns noch ein bisschen Wellness, Sport und Entspannung gegönnt.